Es fing alles ganz klein an. Genauer gesagt: klein und grün. Noch genauer: mit dem „kleinen, grünen Kaktus“. Im Sommer 1989 entdeckten Philipp und Martin im Singkreis der Pfadfinder ihre Begeisterung für die besungene Balkonpflanze. Eine Aufnahme der Comedian Harmonists hatte das Interesse der sängerisch noch völlig unerfahrenen Urpinguine Philipp, Martin und Florian ausgelöst. Wenig später hegten und pflegten sie in sehr mühsamen und oft frustrierenden Proben „ihren“ Kaktus – betastet vom damiligen Pianisten Felix Walleitner. Den ersten Schritt auf die Bühne wagten die vier im Herbst 1989 bei einer Pfadfinderveranstaltung. Völlig überraschend verlangte das Publikum nach der Darbietung von besagter Balkonpflanze sowie dem Lied „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn“ begeistert Zugaben. Jedoch vergeblich – denn damit war das gesamte damalige Repertoire bereits erschöpft. Doch der Mut zum Weitermachen war entzündet.

Um dem großen Vorbild „Comedian Harmonists“ auch in der Besetzung möglichst nahe zu kommen, machte sich das Quartett auf die Suche nach zwei weiteren Sängern. Andreas Bertram und Julian Bayerlein, die Philipp und Martin aus dem Schulchor kannten, waren sofort begeistert von dieser Idee und wurden somit zu Pinguin Nummer fünf und sechs. Dem jungen Ensemble fehlte nur noch ein Name: Inspiriert von ihrer Pfadfindergruppe „Sippe Pinguin“ und dem drolligen Aussehen dieser befrackten Tiere, entschlossen sie sich für „Die Pinguin-Singers“. 1990 folgen die ersten privaten Engagements, und nach harten Probenarbeit entstand im Herbst 1991 das erste abendfüllende Konzertprogramm. Weitere Auftritte folgten. Vom Erfolg schon fast verwöhnt, erhielten die Pinguin-Singers 1992 einen kräftigen Dämpfer: Felix Walleitner, der Pianist, verließ das Ensemble.

Da waren’s nur noch fünf. Doch auch ohne Piano kann man forte singen! Also studierte man fünfstimmige Vokalsätze ein und bestritt auch den ein oder anderen Auftritt „unbeflügelt“. Neun Monate später, Anfang 1993, ward mit Tobias ein neuer „Tastenhengst“ geboren, und die sechs Polarvögel stellten ein neues Konzertprogramm auf die Beine. 1995 schließlich präsentierten sie – durchaus ein wenig stolz – die erste Pinguin-Singers-CD, deren Titel auch eine Art Motto der Vokalisten darstellt: „Wenn ich vergnügt bin, muß ich singen“.

Ende 1995 mussten Julian Bayerlein und Andreas Bertram ihre Fräcke an den Nagel hängen, da es sie studienbedingt in andere Teile des Landes verschlug. Natürlich dachte man über ein Ende nach, doch konnten die zwischenzeitlichen Gedanken ans Aufhören zerstreut werden. So entstand 1996 mit Robert und Marc das Ensemble, das bis Ende 2011 mit einem ständig wachsenden Repertoire auf der Bühne zu erleben war. In dieser Besetzung kamen die Pinguin-Singers auch durch den Vilsmaier-Film „Comedian Harmonists“ zu ihrer spektakulärsten Einladung: einem Auftritt bei der Eröffnungsfeier des deutschen Filmfests „Berlin und Shanghai in den 20/30er Jahren“ in Hongkong.

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